3 Tage & 3 Nächte im Kloster Fahr CH

bewegt mit Zeilen von Silja Walter, getragen mit Gedanken, die in keinem Tanzschritt ausgetragen, dem Schmerz erträglich geformt werden konnte … während meine geliebte Oma auf ihre letzte Reise wartete …

mit Dank an die Klosterschwestern, in guter Hoffnung, für baka Draga

Die Ankunft

Sonnabend, kühler Wind, Regen

mit Tanzschuhen, Silbermatte und einem Seidenbeutel bunter Feder

angekommen

Sr. Martina empfängt mich und schließt die Pforte:

„Sie müssen heute nicht mehr hinaus

Sie müssen heute nicht mehr hinaus“

Die Gastfreundschaft

Begrüßung

Nachtessen mit der Schwestergemeinschaft in der Klausur

Nachtgebet

Komplet

Das Dreifarbene Meer am Nachttisch

mit den Zeilen von Sr. Hedwig (Silja Walter)

die Theologie des Kammes, der Turm des Kammmachers

in den Schlaf begleitet…

Der Traum

Die Schnittwunde an meinem rechten Oberschenkel

ein Raster aus roten Strichen und weißen Bläschen

erwacht im späten Morgenlicht

Kerzengerade aufgestanden, niederkniend:

ist es Dein Anlitz?

„Die Schwerkraft des Geistes lässt uns nach oben fallen.“ S. Weil

Die Rinde des Dinglichen

Am Fluss spazierend

keine Federn gefunden

mit einem Strauß aus Löwenzahn und Klee

zu den Hasen

Sonnengruß im Regen

unter Kastanienbaumkronen

Lippengebetstanz mit Tag & Nacht im Blumengarten

„was ich denke, blüht mir aus der Haut“

Spaziergang mit Bernardette

Am Fluss entlang

gemeinsam in Dämmerung des Tages

wie zwei Weberinnen, entspinnen wir die Fäden aus unseren Lebensgeschichten

aus Angst von Fledermäusen, Gesicht mit dem Schal geschützt

die Erinnerungen an Krieg zittern im Haar,

Bernardette, eine Lehrerin, die Künste der Klosterküche lernt, hält mich unterm Arm,

beruhigende Salbe, ihre sanften Worte

die Klosterpforten erreicht

Frieden

in der Stille der Klausur

Kaleidoskop im Paramentenwerkstatt

im Drehen der Fäden

eine Weltordnung

das gehorsame Spiel

der Stiche,

schweigend, der Saum

schwingend im Nadelohr der Tanz

„und Tanz wird Taumel

und Taumel Gedicht“

Der Maß der Dinge,

der Tanz des Gehorsams

«Komm, meine Tochter, meine Freundin, meine Taube, hör mir zu (…)

„Tanzen heißt Auferstehen“ SW

Federgruß

Tanzmeditation am 26. April 2022, 19. 45, Komplet

Angeleitet mit Credo aus Misa Criolla, Erzählung zur Entstehung der Komposition, gedankliches zur Federgruß-Meditation

Negro Spiritiul a capella: Sanctum te, „atemzug, Federflug …“

Der Seele Freude ist es, im Leibe wirksam zu sein“ Hl. Hildegard von Bingen

„ … Wir gehn und gehn. Die Welt wird Tanz im Schweigen und Nichswollen. (…)

„Und ich ging weiter und blieb. Bleiben heißt Weitergehen“

Sr. Hedwig (Silja Walter)

Silja Walter „Tanz des Gehorsams“

Blogtext „Tanz des Gehorsams 2020. Eine Frage der Treue“

Veröffentlicht von tatjanachristelbauer

art_science practitioner, working on the interface of dance, fine arts, and cognitive humanities, guided by interests in devoted life practices, relational aspects in symbolical interactions, simplicity as a virtue in mastering complex life arts, always finding the link and creating opportunities for encounters, for being with, within ... in diverse contexts, forms of expressions, spaces and landscapes

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